Allgemeine Informationen
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Verschiedene Einrichtungen, Gruppen und Organisationen beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltiges Bauen. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist z.B. der Leitfaden Nachhaltiges Bauen, herausgegeben vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen. Dieser Leitfaden stellt eine Arbeitshilfe für die Planung, für das Bauen, für die Bauunterhaltung, den Betrieb und die Nutzung von Liegenschaften und Gebäuden des Bundes dar. Er kann natürlich auch für andere Bauvorhaben als Planungsvorgabe und Planungsgrundlage herangezogen werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. hat mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gemeinsam ein Zertifizierungssystem für nachhaltige Bauwerke entwickelt und im Frühjahr 2009 die ersten Gebäude mit dem Deutschen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet.
Dieses Gütesiegel reiht sich in eine Vielzahl von internationalen Zertifizierungssystemen ein.
Wesentliche Zertifizierungen sind beispielsweise folgende:
BREEAM | Building Research Establishment Assessment Method (Großbritannien) Gütesiegel nach Prüfung einer Reihe von ökologischen Bewertungskriterien |
LEED | LEED Leadership in Energy and Environmental Design USA) Bewertungsverfahren zur Abschätzung der Nachhaltigkeit beim Gebäudeentwurf mit dem Ziel der Einbeziehung der Nachhaltigkeitskriterien |
HQE | Haute Qualité Environnementale (Frankreich) freiwillige Vorgehensweise, HQE-Methode hat 2 Dimensionen: ökologisches Management und nachhaltiger Gebäudeentwurf |
CASBEE | Comprehensive Assessment System for Building Environmental Efficiency (Japan)4 Bewertungstools die den Lebenszyklus eines Gebäudes entsprechen |
weitere Zertifizierungssyteme sind folgende:
LEED | Kanada |
Green Star | Australien |
Green Star NZ | Neuseeland |
TGBRS TERI´S | Green Building Rating System (The Energy and Resources Institut) Indien |
Das „Deutsche Gütesiegel für nachhaltiges Bauen“ hat aber auf Grund seiner komplexen und fachlichen Gesamtbetrachtung (es können bis ca. 60 Einzelpunkte betrachtet werden) das Potenzial, die bisher gängigsten Zertifizierungen aus Großbritannien und den USA abzulösen.
Das deutsche Gütesiegel bewertet 6 Themenfelder:
- Ökologische Qualität,
- Ökonomische Qualität,
- Soziokulturelle und funktionale Qualität,
- Technische Qualität,
- Prozessqualität und
- Standortqualität.
Jedes Thema, bezeichnet als Hauptkriteriengruppe, wird untergliedert in Kriteriengruppen. Die Kriteriengruppen wiederum untergliedern sich durch einzelne Kriterien.
Der Planer kann nun mit Hilfe dieser Kriterien seine Planung von Anfang an auf das Nachhaltige Bauen ausrichten. Er hat eine Leitlinie in der Hand, die auch gleichzeitig die Bewertungskriterien für eine Zertifizierung darstellen.
Die Hinwendung zu den Prinzipien des Nachhaltigen Bauens hat verschiedene Gründe. Selbstverständlich ist der aktive Schutz unserer Umwelt über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes ein sehr wichtigster Grund. Die Erfahrungen mit den ersten errichteten Gebäuden zeigen aber auch, dass Gebäude, die unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien
erbaut wurden, viele Vorteile gegenüber konventionellen Gebäuden aufweisen.
Genannt werden können beispielsweise folgende Punkte:
- reduzierte Risiken,
- positiver gesundheitlicher Einfluss auf die Menschen in diesen Gebäuden,
- geringere Lebenszykluskosten, insbesondere ab dem Nutzungsbeginn,
- Reduzierung der Versicherungsbeiträge,
- besseres Image,
- höherer Immobilienwert,
- verbessertes Image,
Die Planungs- und Baukosten (Baukosten) werden nicht signifikant durch die Realisierung der Prinzipien des Nachhaltigen Bauens gesenkt. Es ist eher das Gegenteil der Fall.
Man muss aber erkennen, dass die Baukosten nur ein Teil der finanziellen Aufwendungen für die Errichtung und Nutzung eines Gebäude darstellen. Die Gebäudenutzung verursacht mit seinen finanziellen Aufwendungen für Betrieb und Unterhalt höhere Kosten, als für die Planung und Errichtung entstehen. Bei einer Planung nach den Kriterien der Nachhaltigkeit werden die Betriebs- und Unterhaltskosten deutlich gesenkt.
Wird dieser objektive Sachverhalt anerkannt, so ist nachvollziehbar, das nachhaltig errichtete Gebäude kostengünstiger sind, als nach herkömmlichen Methoden errichtete Gebäude.
Wer also Planungskosten spart, der spart nachweislich am falschen Ende. Die Planungskosten stellen eben nur einen Bruchteil der gesamten Baukosten dar. Es ist davon auszugehen, dass die Einsparung an Planungskosten zu insgesamt höheren Baukosten führt. Damit verbunden ist in aller Regel auch die Erhöhung der Betriebskosten.
Die nachhaltige Bauweise ist ein wirksames Mittel, um auf dem Gebiet des Bauwesens dem Klimawandel entgegen zu treten. Der Klimawandel wird sicherlich nicht allein durch die Berücksichtigung der nachhaltigen Bauweise rückgängig gemacht werden können. Es ist auch nicht wichtig, ob der Klimawandel allein durch Menschenhand verursacht wird. Es geht viel mehr darum, der gedanken- und bedenkenlosen Verschwendung von Ressourcen und der zunehmenden Belastung der Umwelt durch den Menschen Einhalt zu gebieten und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu errichten.
Es ist wichtig und vor allem notwendig, dass auf jedem Gebiet etwas getan wird.